Ashley Clark – Die Dame mit dem roten Hut
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Beschreibung
South Carolina, 1946: Millie Middleton, die Tochter eines Italieners und einer Afroamerikanerin, verlässt Charleston mit nicht viel mehr als zwei Knöpfen als Erbstücken und dem Traum von einem eigenen Bekleidungsladen. Sie muss ihre Herkunft verbergen, um eine Chance auf das Leben zu haben, das sie sich wünscht.
Alabama, heute: Harpers Traum, Modedesignerin zu werden, zerschlägt sich und sie kehrt dorthin zurück, wo alles begann: nach Fairhope zu Millie, der alten Dame, die ihr das Nähen beibrachte.
Zusammen mit ihr fährt Harper nach Charleston – zu dem Mann, der der Schlüssel zu Millies bestgehütetstem Geheimnis ist und sie beide zu einem Neuanfang führen könnte. Doch lässt sich auch die Art von Nähten flicken, die das Leben aufgetrennt hat?
ISBN/EAN: 9783963622502 | Seitenzahl: 391 | Einband: Paperback | Masse: 13.5 x 20.5 cm
leseschnecke93 –
Träume sind schwer zu fangen
„Was auch immer passiert, eins darfst du nie vergessen, mein Kind. Du hast einen Platz in dieser Welt. Gott hat dir diese grossen Träume gegeben und du wirst sehen, dass sie in Erfüllung gehen. Lass dir von niemandem etwas anderes einreden.“ Buchauszug S.56
Inhalt:
South Carolina, 1946: Als Tochter eines Italieners und einer Afroamerikanerin, ist Millie Middleton es gewohnt, dass die Leute Anstoss an ihr nehmen. Als sie jedoch von einem Fremden für Weiss gehalten wird, sehen Millie und ihre Mutter eine grosse Chance. Mit ein paar Erbstücken in der Tasche und dem grossen Traum, von einem eigenen Kleiderladen, im Herzen, macht sie sich schliesslich allein auf den Weg in ein neues Leben.
Alabama, heute: Als Harpers Traum, Modedesignerin zu werden, wie eine Seifenblase zerplatzt, kehrt sie an den Ort zurück, wo ihre Leidenschaft ihren Anfang nahm: nach Fairhope zu Millie, die ihr einst das Nähen beibrachte. Anstelle der erhofften Ruhe, eröffnet sich Harper ein langgehütetes Geheimnis aus Millies Vergangenheit.
Meine Eindrücke:
Es ist immer eine Freude neue Autorinnen für sich entdecken zu können. „Die Dame mit dem roten Hut“ ist das erste Buch, welches von der Autorin Ashley Clark, in die deutsche Sprache übersetzt wurde. Aber sicher nicht ihr Letztes. In ihrem Nachwort hat Frau Clark nämlich bereits verraten, dass es zu diesem Buch, voraussichtlich eine Fortsetzung im Frühjahr 2023 geben wird. So viel sei bereits verraten: ich freue mich darauf und bin gespannt, was die Autorin wieder zaubern wird.
Mit dem Prolog ist Ashley Clark ein äusserst fesselnder Einstieg gelungen. Ihr Schreibstil ist leicht verständlich und lässt sich angenehm flüssig lesen. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen befinden wir uns im Jahr 1946 mit der jungen Millie als Hauptperson. Zum anderen steht in der Gegenwart (2021) die Studentin Harper im Mittelpunkt der Handlung. Die Kapitel sind erfrischend kurz gehalten und wechseln regelmässig zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Besonders die Vergangenheitsgeschichte von Millie hat mir ausserordentlich gut gefallen. Millie ist eine bemerkenswerte Frau, die ich sofort ins Herz geschlossen habe. Ihr Leben ist so mitreissend und spannend geschildert und voller unerwarteter Wendungen und Unklarheiten. Diese animierten mich immer wieder fleissig mit zu rätseln und Vermutungen anzustellen. Während dem Lesen genannter Passagen erfüllte mich ein freudig aufregendes Lesevergnügen. Gerade die Geschichte um Millies Vorfahren aus der Sklaverei, hat mich tief bewegt. Auch den Gegenstand der Rassentrennung, in dem Millie aufwachsen musste, wurde mir neu bewusst. Es erschüttert mich, dass diese unvorstellbaren Zustände noch nicht einmal hundert Jahre Vergangenheit sind und in gewissen Köpfen heute noch existieren. Im Gegenzug zu diesen authentischen und aufwühlenden Erzählungen, wirkte die Gegenwartsgeschichte mit Harper farblos und langweilig. Obschon die junge Frau durchaus begabt und liebenswert ist, hat sie schwer mit übertriebenen Selbstzweifel zu kämpfen. Diese ziehen sich leider mehr oder weniger durch das ganze Buch hindurch. Zum Schluss fügt sich aber auch dieser Aspekt wunderbar und passend in das Geschehen mit ein. Überhaupt wurden die beiden Geschichten von Harper und Millie sehr stimmig zusammengeführt. Auch die vielen Details, gerade rund um die verschiedenen Erbstücke und deren einbringen in die Handlung, haben mich begeistert. Auch im Besonderen die Informationen in den Anmerkungen der Autorin, dass es ein, im Buch, erwähntes Erbstück tatsächlich im National Museum „of African American History & Culture“ in Washington, zu bestaunen gibt. Der christliche Glaube wurde unaufdringlich und sehr harmonisch in die Geschichte eingeflochten. Die Autorin möchte uns dazu ermutigen, an den von Gott gegebenen Träumen festzuhalten und ihm zu vertrauen, wie er uns führen wird. Egal wie steinig oder lang der Weg auch sein mag.
Mein Fazit:
Ashley Clark ist ein faszinierender Debütroman zum mit rätseln, mitfreuen aber auch mitleiden gelungen. Trotz der vergleichsweise schwachen Geschichte um Harper kann ich gute 4 Sterne vergeben.