Michelle Shocklee – Ich gebe dir eine Stimme
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Beschreibung
1929: An Lorena Lelands 16. Geburtstag verliert ihre Familie durch den Börsencrash nicht nur ihr Vermögen, sondern bricht im Inneren auseinander. Renas Zukunftsträume zerplatzen wie Seifenblasen.
Auch sieben Jahre später haben sich die Lelands noch nicht von dem Schlag erholt. Während ihre Mutter den Statusverlust zu leugnen versucht, ihr Vater sich mit seinem Whiskey vor der Welt versteckt und ihre Schwester in einer unglücklichen Ehe gefangen ist, bemüht sich Rena um eine neue Arbeit. Als Interviewerin für das Federal Writers‘ Project begibt sie sich schließlich ins berüchtigtste Viertel der Stadt. Dort soll eine 101-jährige ehemalige Sklavin ihr ihre Lebensgeschichte erzählen. Rena ahnt nicht, welche Auswirkungen dieser Job auf ihre ganze Familie haben wird …
„Bereit für Charaktere, die sich direkt aus den Seiten heraus ins Herz stehlen? Gekonnt erzählt Michelle Shocklee eine Geschichte von Verrat und Erlösung, die noch lange in Erinnerung bleibt. „Tamera Alexander
»Dieser Roman nimmt die Leser*innen mit in die Zeit der Weltwirtschaftskrise, in der die Familie Leland hart mit ihrem Schicksal zu kämpfen hat. Renas Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Sie bewegt sich nahtlos zwischen zwei historischen Zeitebenen und zeigt auf wunderbare Weise, wie das Aufeinandertreffen von Rena und einer früheren Sklavin sowie deren Geschichte eine ganze Familie zu heilen beginnt.« Melanie Dobson
ISBN/EAN: 9783963622830 | Seitenzahl: 320 | Einband: Paperback | Masse: 13.5 x 20.5 cm
Leseschnecke93 –
Ein sehr starkes und wichtiges Buch
„Dank ihr hatte ich verstanden, dass jeder Mensch eine Geschichte zu erzählen hat. Sie war nicht immer schön oder glücklich, und genau wie die traurigen Geschichten meiner eigenen Familie konnte sie manchmal ein wenig chaotisch sein. Aber unsere Geschichten waren wichtig. Frankies Geschichte war wichtig.“ Buchauszug S. 292
Inhalt:
Genau an Lorena Lelands 16. Geburtstag verändert sich nicht nur ihre Welt auf einen Schlag. An jenem besagten Tag, dem 29. Oktober 1929, ereignete sich der berüchtigte Börsencrash. Viele Menschen verloren dadurch ihre Existenzgrundlage. Genauso erging es auch Renas einst wohlhabener Familie. Von nun lebt ihr arbeitsloser Vater dem Whiskey sehr zugetan und zieht sich in seine eigene Welt zurück. Die Mutter muss als Näherin arbeiten um die Familie ernähren zu können. Auch Rena bemüht sich um eine Arbeit. Als sie die Gelegenheit bekommt im Rahmen des Federal Writers Projekt eine 101 Jahre alte ehemalige Sklavin Namens Franckie zu interviewen, ist sie hin und hergerissen. Soll sie die dringend benötigte Arbeit wirklich annehmen, obwohl ihre Vorfahren selbst einmal Sklaven besessen haben?
Meine Eindrücke:
Ich habe das Buch soeben beendet. Normalerweise lasse ich meine Gefühle zuerst etwas sacken und sortiere meine Gedanken. Hier möchte ich meine Eindrücke und Begeisterung aber sogleich in Worte fassen, damit sie noch ganz frisch sind!
Die Autorin war mir bis vor kurzem gänzlich unbekannt und ich war neugierig gespannt auf die Newcomerin. Um es kurz zu machen meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen. Diese Geschichte ist definitiv eines meiner absoluten Jahreshighligths im 2022! Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie oft mir die Tränen kamen und ich zutiefst berührt, aber auch erschüttert wurde. Denn Teile von Franckies Lebensgeschichte sind wirklich nur schwer zu ertragen, vor allem in dem Wissen, dass es genau solche fürchterlichen Verbrechen gegeben hat. Einmal angefangen, konnte ich das Buch fast nicht mehr aus den Händen legen. Michelle Shocklee hat es geschafft, eine Geschichte zu schreiben, die ich nicht so schnell wieder vergessen werde. Ihr Schreibstil würde ich im positiven Sinne als unauffällig beschreiben, sehr angenehm und flüssig. Aber die Gefühle, die die Autorin mit ihrer Erzählung vermag hervorzurufen, sind alles andere als bescheiden. Trotz des manchmal schwierigen und schweren Inhalts schafft sie es doch die Geschichte herzerwärmend und so berührend zu erzählen. Ihre Buchfiguren haben sich in mein Herz gestohlen und ich konnte die Bindung die Rena und Franckie zueinander aufbauten, regelrecht nachfühlen. Franckie ist dabei äußerst beeindruckend und dennoch authentisch gelungen. Ihre warme direkte Art und ihre Lebensgeschichte, verändern Rena sehr. Diese Entwicklung miterleben zu dürfen, war wunderbar. Sehr positiv überrascht hat mich der christliche Aspekt in dieser Geschichte. Der Glaube kam ganz zentral und natürlich in Franckies Leben vor und sie erzählt ungeschönt von ihrem Hass auf die Weißen, ihrer Wut auf Gott aber auch von seiner Liebe.
Mein Fazit:
Für mich ist „Ich gebe dir eine Stimme“ ein absolutes Herzensbuch, das ich wärmstens weiter empfehlen möchte. Für dieses unvergessliche Leseerlebnis vergebe ich vollkommene 5 Sterne!
annislesewelt –
Ein starkes Buch das einhüllt, mitreißt, berührt, erschüttert und tief ins Herz geht.
Lorena, Rena genannt, hat erlebt das alle ihre Träume wie Seifenblasen zerplatz sind. alles was ihre Familie besaß ging 1929 beim großen Börsencrash verloren. Es blieb nur wenig und es ist schwierig sich damit zu arrangieren.
Renas und Frankies Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt und vor allem Frankies Leben hat mich völlig in den Bann gezogen.
Ihre Erlebnisse als Sklavin, die Jahre voller Schmerz und Leid, haben mich in Atem gehalten und nicht losgelassen. Ich konnte das Buch schlicht nicht aus der Hand legen.
Renas Geschichte empfand ich als würdevollen Rahmen in dem Frankies Erfahrung eingebettet war.
Dieses Buch geht zu Herzen und spricht davon wie wichtig es ist die Vergangenheit so zu sehen wie sie wirklich war und nicht so wie wir sie uns wünschen.
Wunderbar fand ich die Aussage das auch aus negativen Veränderungen etwas Gutes entstehen kann. Darauf mussten sich Frankie und Rena erst einlassen und das gilt auch uns. Manchmal ist es schwierig, oft bringen wir die kraft und Liebe für ein Miteinander, ein Füreinander und einen liebevollen Umgang gar nicht auf, doch Gott kann es schenken.
Denn die Freiheit Liebe zu geben kommt aus der Liebe Gottes zu uns und das hat Michelle Shocklee in „Ich geb dir eine Stimme“ wunderbar herausgearbeitet und es geht tief zu Herzen, gerade weil sie die grausamen Seiten des Sklavenbesitzes direkt und klar beschreibt.
Sie schreibt über Gewalt, über Menschen die wie Ware behandelt werden, sie schreibt über verwundetet Herzen, über Wut, Begegnungen mit Gott, über Verzweiflung, Tränen, unglaublichen Schmerz aber auch über Vergebung, Neuanfänge und Liebe.
Sie schreibt über Liebe die gibt – auch wenn alles genommen wurde.
Dieses Buch ist weniger eine Liebesgeschichte sondern ein Werk das misshandelten, missbrauchten und erniedrigten Menschen „eine Stimme gibt“.
Es ist ein sehr lesenswertes Buch – ganz klare Kauf und Leseempfehlung.