Michelle Shocklee, Silvia Lutz – Jede Nacht hat ihre Sterne
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Beschreibung
Nashville, 1961:
Als Audrey Whitfield das Zimmer einer langjährigen Bewohnerin des berühmten Maxwell House Hotels ausräumt, stößt sie auf ein Album mit Erinnerungsstücken an die Weltausstellung in Nashville vor über sechzig Jahren. Nie verschickte Postkarten mit Liebesbotschaften lassen sie an eine verbotene Romanze denken. Doch was hat es mit den Hinweisen auf das unerklärliche Verschwinden junger Frauen während der Ausstellung auf sich? Gemeinsam mit einem charmanten Hotelgast begibt sie sich auf Spurensuche …
Nashville, 1897:
Priscilla Nichols will sich mit nicht weniger als der wahren Liebe zufriedengeben. Als sie auf der Welt-
ausstellung Luca Moretti kennenlernt, erscheint sie ihr zum ersten Mal in Reichweite. Zusammen mit dem selbstbewussten Italiener erkundet sie die präsentierten wirtschaftlichen und kulturellen Errungenschaften Tennessees – bis schlimme Vorfälle ihre Schatten auf das feierliche Event werfen …
ISBN: 9783963624087
Seitenzahl: 368 S.
Maße: 13,5 x 20,5 cm
Mareike –
Wer denkt, dieses Buch, das um ein über 60 Jahre altes Tagebuch aus einem anderen Jahrhundert stammt sei langweilig oder nur für Geschichtsliebhaber interessant, irrt sich aber sehr!
Die Geschichte ist kurzweilig und die historischen, geschichtlichen Aspekte sind sehr realistisch und wahrheitsgetreu. Der Leser wird mitgenommen auf eine Reise, in eine Welt, die so anders ist als unsere heutige, sowohl die gesellschaftlichen Normen als auch die alltägliche Lebensweise. Trotzdem konnte ich die Verhaltensweisen der Protagonisten verstehen und auch, wenn mich Geschichte sonst oft nicht besonders interessiert, wünsche ich mir jetzt, dort zu sein, wo die Geschichte spielte, auf den Wegen zu gehen, auf denen vor so vielen Jahren schon Menschen gegangen sind; das zu sehen was sie sahen. So eine Wirkung haben nur sehr wenige Bücher auf mich.
Die Geschichte ist auf zwei verschiedenen Zeitebenen und aus Sicht zwei verschiedener Frauen geschrieben, was Abwechslung und auch Spannung schafft.
Besonders gut hat es mir gefallen, dass es viele unerwartete Wendungen gab. Immer wenn ich dachte, ich wüsste was als nächstes geschieht, kam es doch ganz anders.
Es ist aber nicht „nur“ ein Buch, das ein paar schöne Lesestunden schenkt, sondern so viel mehr! Es lässt einen nachdenklich werden: wie begegne ich meinen Mitmenschen? (Wie) Setze ich mich für andere ein, die selber nicht für sich einstehen können? Wie verhalte ich mich gegenüber Menschen, die anders sind als ich selbst? Ich glaube, genau das können wir von Audrey und Pricilla, zwei starken und mutigen Frauen, lernen, auch wenn die Umsetzung bei jedem von uns anders aussehen kann.
Michelle Shocklee spricht aber auch Themen an, bei denen manche von uns vielleicht lieber wegschauen möchten. Doch ich finde es wichtig, dass auch dieser dunkle Teil der damaligen Zeit Platz in der Geschichte findet. Damals haben viele Menschen weggeschaut und wenn wir ehrlich sind – tun wir das nicht auch oft, wegschauen? Auch hier hat das Buch mir einiges zum Nachdenken gegeben.
Zum Schluss kann ich es nur weiterempfehlen! Dieses Buch lässt einen in eine längst vergangene Zeit reisen, in ihre Nöte und Schönheit. Und es macht nachdenklich über das Hier und Jetzt, über das Leben das wir leben.
annislesewelt –
Michelle Shocklee hat mich mit „Jede Nacht hat ihre Sterne“ unglaublich begeistert. Kaum angefangen zu lesen, habe ich dann alles um mich herum vergessen und war in Nashville im wunderschönen Maxwell House Hotel.
Es war aufregend, Audrey Withfield und Priscilla Nichols zu begleiten.
Zu Beginn scheint es, als hätten die beiden Erzählstränge nicht viel miteinander gemeinsam, doch langsam entfaltet sich die komplette Geschichte und es zeigt sich, dass beide Erzählungen stark miteinander verwoben sind.
Besonders spannend finde ich es, dass es zwei historische Erzählstränge sind, die abwechselnd Audreys und Priscillas Leben beschreiben. Der Wechsel fiel mir jedes Mal leicht und ist durch die unterschiedlichen Schriften auch gut sichtbar.
Anders als erwartet war es kein romantischer und süßer Liebesroman, sondern eine Geschichte, die Tiefe besitzt und starke Themen behandelt, unter anderem Menschenhandel und Prostitution.
Obwohl hier echt einiges zueinander kommt, hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Geschichte überladen wäre, sondern empfand sie als stimmig und authentisch. Manchmal allerdings haben mich die Geschehnisse emotional herausgefordert und zutiefst berührt.
Die selbstlose Liebe und Hingabe einerseits, und der Hass und die Gefühlslosigkeit andererseits ließen mein Herz manchmal erzittern und haben mich tief bewegt.
Besonders schön fand ich die Beschreibungen der Expo. Ich konnte mir alles bildhaft vorstellen und sah mich selbst durch die Pavillons und durch den Park wandern, zumal ich gar nicht wusste, dass die Expo so eine lange Geschichte hat.
Michelle Shocklee hat hier ein gewaltiges Buch geschrieben. Es ist gefühlvoll, fein und gut zu lesen und auch die schwereren Themen haben auf mich nicht erdrückend gewirkt.
Das hier ist ein Buch, das sich zu lesen lohnt und das mir neu gezeigt hat, dass wir tiefer schauen sollten. Außerdem ruft dieses Buch dazu auf, den eigenen Platz zu finden und auszufüllen. Jeder von uns hat eine Aufgabe, und es ist segensreich, sie zu erfüllen..
Wer also einen tiefgehenden Roman voller Kraft, Stärke, dem Glauben an Gott und einer zarten Liebesgeschichte sucht, sollte dieses wählen.