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Elisabeth Büchle – Der Sommer danach

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Artikelnummer: 817843

Beschreibung

Potsdam, 1945: Die Welt blickt auf „Die Großen Drei“ und ihre zukunftsweisenden Beschlüsse für Nachkriegsdeutschland. Währenddessen macht sich Karla, eine junge Deutsche, die vor den Trümmern ihres Lebens steht, auf die Suche nach ihrer eigenen hoffnungsfrohen Zukunft. Dabei lernt sie Joan Bright kennen, eine außergewöhnliche Britin mit dem Spitznamen „Moneypenny“ , mit der sie innerhalb kürzester Zeit eine tiefe Freundschaft verbindet. Allerdings ist es auch eben jene Moneypenny, die Karla im sowjetischen Sektor in gefährliche Heimlichkeiten verstrickt. Karlas Frage, was aus ihren als vermisst geltenden Brüdern wurde, ihr Kampf gegen Hunger und Einsamkeit sowie ihre verbotene Liebe zu einem Briten sind somit bei Weitem nicht die größten Herausforderungen, denen sich die junge Frau stellen muss.

ISBN/EAN: 9783957348432 | Seitenzahl: 432 | Einband: Gebunden | Masse: 13.5 x 21.5 cm

1 Bewertung für Elisabeth Büchle – Der Sommer danach

  1. 4 von 5

    leseschnecke93

    Die Frage nach der Schuld

    „Du hast recht damit, dass euch keine Schuld trifft. Allerdings ladet ihr welche auf euch, wenn ihr das Geschehene vergesst. Wenn ihr wegschaut und die Fehler von damals wiederholt. Wenn ihr schweigt – in einer Zeit, in der es für euer eigenes Leben und das eurer Lieben noch lange keine Gefahr bedeutet, sich gegen demokratiefeindliche und rechtsstaatszersetzende politische Strömungen zu erheben!“ Buchauszug S. 12/13

    Inhalt:

    Potsdam, 1945: Der Krieg ist vorbei und Deutschland liegt am Boden. Wo man hinsieht, findet sich Zerstörung, Hass und Misstrauen. Um über die weitere Zukunft Deutschlands zu entscheiden, finden sich „die Grossen Drei“ zu einer Konferenz zusammen. Diese Zusammenkunft, bietet der jungen Deutschen Karla, eine einmalige Chance als Dolmetscherin tätig zu werden. Bald schon verbindet sie eine besondere Freudschaft, mit ihrer aussergewöhnlichen Vorgesetzten, der Britin Joan Bright. Diese zeigt sich äusserst hilfsbereit, bei der Suche nach Karlas beiden vermissten Brüdern. Im Gegenzug erwartet sie jedoch, auch besonderen Einsatz von Karla im sowjetischen Sektor. Das dies nicht ungefährlich ist, versteht sich von selbst, genau wie die verbotenen Gefühle von Karla einem charmanten Briten gegenüber.

    Meine Eindrücke:

    Elisabeth Büchle ist mit „Der Sommer danach“ ein weiterer hervorragend recherchierter und spannender Roman gelungen. Ihre erfolgserprobte Mischung aus beeindruckendem historischem Hintergrund, einer guten Portion Nervenkitzel, sowie einem Schuss Romantik, funktioniert auch hier wunderbar. Dem Leser wird bald bewusst, wie intensiv sich die Autorin mit der Weltgeschichte beschäftigt haben muss. Ich liebe es, wenn historische Begebenheiten, gekonnt und liebevoll in eine fiktive Handlung mit eingebracht werden!

    Die Begebenheit, dass die Geschichte im Jahr 2020 startet und der leicht verständliche, flüssige Schreibstil von Frau Büchle, ermöglichten mir einen gelungenen Einstieg. Gleich zu Beginn lernen wir die mittlerweile 94- jährige Karla kennen, die ihrer Urenkelin Nina ihre Lebensgeschichte anvertraut. Klaras Erzählungen sind wunderschön und passend zwischen Epilog und Prolog eingebettet.

    Die fesselnde Handlung hat mir sehr gut gefallen. Zwischenzeitlich wurde ich von einem regelrechten Sog ergriffen und musste unbedingt weiterlesen. Manchmal war es mir ein bisschen zu politisch, aber ich glaube, das war vor allem meiner Unwissenheit geschuldet. So viele fremde Politikernamen und Bezeichnungen in kurzer Zeit aufzunehmen, forderten mich ganz schön. Die Charaktere wurden sehr liebevoll und einzigartig ausgearbeitet. Besonders gefallen hat mir der authentische Umgang mit verschiedenen Gefühlen wie Wut, Fassungslosigkeit, Misstrauen aber auch Verständnis und Mitgefühl. Auf bemerkenswerte Art wurde die Zerrissenheit, der einzelnen Personen spürbar. Ebenfalls äusserst gefühlvoll wurde die Frage nach der Schuld aufgegriffen. Mitschuld durch Wegsehen, durch fehlendes Mitgefühl oder durch Verdrängen. Dies alles fand seinen Platz in der Geschichte ohne jemals verurteilend oder anmassend zu wirken. Ein herzliches Dankeschön an Elisabeth für die wertvollen und aufklärenden Einblicke in dieses Stück Weltgeschichte. Etwas schade fand ich, dass der christliche Aspekt so spärlich vorhanden war. Gerne hätte ich noch mehr über die persönliche Gottesbeziehung der Protagonisten erfahren. Dennoch habe ich das Buch sehr gerne gelesen und ich möchte es nach einiger Zeit noch ein zweites Mal lesen.

    Mein Fazit:

    Ein wirklich fantastisch recherchierter Roman über die Konferenz, der Siegermächte des zweiten Weltkriegs, in Potsdam. Äusserst fesselnd und behutsam erzählt. Gerne vergebe ich verdiente 4+ Sterne und eine grosse Leseempfehlung!


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