Elisabeth Büchle – Die Erbin des Bernsteinzimmers
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Beschreibung
Als Josefine von ihrem ehemaligen Klassenkameraden Fynn aufgesucht wird, ist sie mehr als irritiert: Der junge Mann, der inzwischen ein großer Abenteurer und erfolgreicher Schatzsucher ist, versucht sie davon zu überzeugen, dass ihr im Sterben liegender Großvater wissen könnte, wo das sagenumwobene Bernsteinzimmer versteckt ist. Tatsächlich gibt der geschwächte Mann ihnen Hinweise auf den Verbleib des von den Nationalsozialisten geraubten und seit 1945 verschollenen Bernsteinschatzes. Also begeben sich die beiden auf die nicht ungefährliche Suche nach diesem großen Mysterium …
Eine auf zwei Zeitebenen (Zweiter Weltkrieg, Gegenwart) spielende Geschichte über Vertrauen, Mut und den Glauben an die Freiheit eines jeden Menschen, das Richtige zu tun – egal, wie schwierig die Umstände auch sind.
ISBN/EAN: 9783957349668 | Seitenzahl: 464 | Einband: Gebunden | Masse: 13.5 x 21.5 cm
annislesewelt –
Auch in diesem Roman ist es Elisabeth Büchle gelungen mich in vergangene Zeiten zu entführen, Geschichten zu erzählen und zu begeistern.
Man fliegt nur so durch die Seiten, fiebert teils atemlos mit und lernt, ganz nebenbei, eine Menge über ausgewählte aber bedeutsame und ereignisreiche Zeiten unserer Menschengeschichte.
Die Geschichte von Josefine und Fynn die sich auf die Suche nach Antworten begeben ist sehr spannend. Die Autorin hat Zeitsprünge und Perspektivenwechsel unglaublich flüssig hinbekommen, einfach brilliant.
Josefine ist mir von Anfang an sehr sympathisch gewesen. Sie ist ein wundervoller Charakter der sich entwickelt, viele Erfahrungen macht und die Kraft der Erinnerung erfahren darf.
Zudem sind mir auch Fynn und Paul ans Herz gewachsen und vor allem Paul fand ich originell.
Auch die historischen Charaktere sind liebenswert, ich habe die Entwicklung begeistert verfolgt und kann nicht sagen welche Geschichte ich besser fand.
Es bleibt nur noch eines zu sagen: Elisabeth Büchle versteht es auf wunderbare Weise hervorragend recherchierte geschichtliche Ereignisse packend, anschaulich, fesselnd und flüssig in Worte zu fassen.
Ihre historischen Romane vermitteln Fakten aber auch Gefühle der Menschen aus vergangenen Zeiten und dabei so unglaublich spannend das man nicht bemerkt wieviel man dabei lernt.
Ich konnte dieses Buch nicht aus der Hand legen, habe es in einem Rutsch durchgelesen und spreche eine klare Kauf und Leseempfehlung aus.
Leseschnecke93 –
„Es war sicher nicht seine Absicht, mir Leid oder Schmerz zuzufügen. Ich denke, er wollte mir etwas von sich mitgeben. Vielleicht nicht unbedingt das Wissen um den Verbleib des Bersteinzimmers, sondern vielmehr … etwas über das Leben. Über ein tiefes, lebenswertes, freies Leben. Über Begabungen und Hoffnungen, über die Liebe und den Glauben, die Unterscheidungen dessen, was richtig und was unwichtig ist. Und den Mut, sich auf das Abenteuer Leben einzulassen.“ Buchauszug Seite 243
Meine Eindrücke:
Mit ihrem neusten Roman macht Elisabeth Büchle einmal mehr deutlich, was für eine grossartige Autorin sie ist. Und mit welcher Hingabe sie geschichtliche Begebenheiten recherchiert, um diese in ihre Erzählungen mit einzubauen. Ich mochte die Art und Weise, wie die fiktiven Persönlichkeiten mit dem bekannten historischen Hintergrund verbunden wurden und diese so ein Stück Weltgeschichte lebendig werden lassen.
Die Erzählung rund um das, im zweiten Weltkrieg, verschollene Bernsteinzimmer spielt auf zwei Zeitebenen. Immer abwechslungsweise ein Kapitel in der Gegenwart und der Vergangenheit, baut die Geschichte stetig Spannung auf. Innerhalb der beiden Handlungsstränge kommen jeweils mehrere Sichtweisen zum Tragen, manchmal bis zu vier verschiedene. Dies alles zu einem logischen Ganzen zusammenzufügen, bedarf einer grossen Gabe und viel Geschick. Obwohl man immer wieder zwischen den Zeiten hin und her, teils sogar vor und zurück hüpft, erfasst man als Leser die Geschichte chronologisch. Dafür geht ein ganz dickes Kompliment an Elisabeth.
Die verschiedenen Charaktere sind sehr lebensnah ausgearbeitet und gerade darum so liebenswert. Aber auf Grund der vielen Erzählperspektiven, die sehr ausgewogen zum Zug kommen, ist es mir nicht gelungen eine besondere Bindung zu einer der Buchfiguren aufzubauen. Vielleicht ist genau das die Ursache, warum mich das Buch nicht zu fesseln vermochte. Obwohl ich die Geschichte gerne gelesen habe, ergriff mich nie ein wirklicher Sog. Auch nicht als im zweiten Teil die Story wirklich Fahrt aufnimmt.
Dafür gefiel mir die Handlung wirklich gut und konnte mich auch berühren. Gerade die Liebelei zwischen Josefine und Fynn war so humorvoll und wohltuend im Vergleich zu den herzzerreissenden Begebenheiten im Krieg. Besonders schön fand ich, wie in all dieser Not, immer wieder der Blick auf die himmlische Heimat gerichtet wurde. So kam der christliche Glaube wunderbar harmonisch und authentisch zum Zuge.
Diese Geschichte war für mich sehr lehrreich und fordernd, konnte mich aber auch zum Lachen und Weinen bringen. Eine Erzählung die mir definitiv in Erinnerung bleiben wird. Gerne empfehle ich dieses tolle Buch weiter und vergebe 4 glitzernde Sonnensterne!