Irma Joubert – Pontenilo
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Beschreibung
Italien 1938: Antonio Romanelli, der junge Mann aus einem kleinen Bergdorf in Italien, hat es geschafft: Sein Architekturstudium ist so gut wie abgeschlossen und er will als Ingenieur arbeiten. Dann aber bricht der Zweite Weltkrieg aus und alles kommt anders.
Als Kriegsgefangener landet er auf der Farm der Familie Fourie in Südafrika. Dort kommt er wie gerufen, denn es soll eine technisch anspruchsvolle Brücke über den Nijl gebaut werden. Nur Klara, die Tochter des Hauses, hat Vorbehalte ihm gegenüber. Sie gibt ihm die Schuld daran, dass ein guter Freund von ihr im Krieg gefallen ist.
Irgendwann jedoch taut das Eis zwischen dem kompetenten Architekten und der misstrauischen Klara und mit jedem Stein, der in der Brücke verbaut wird, wächst auch die Zuneigung zwischen den beiden. Nach und nach lernen sie, dass jeder Feind manchmal auch nur ein Mensch ist …
ISBN/EAN: 9783963622199 | Seitenzahl: 540 | Einband: Gebunden | Masse: 13,5×21,5 cm
leseschnecke93 –
Wir alle brauchen Brücken
Inhalt:
Noch bevor Antonio Romanelli, ein junger Mann aus einem Bergdorf in Italien, sein Architektur-Studium beenden kann, wird er in den Krieg nach Südafrika eingezogen.
Dort wird er als Kriegsgefangener bei der Familie Fourie untergebracht. Er soll in ihrem Ort eine Brücke über den Fluss Nil bauen. Aber nicht nur dort braucht es eine Brücke, auch zwischen ihm und Klara, der Tochter des Hauses. Steht sie Antonio doch voller Hass gegenüber, schliesslich haben seine Landsleute ihren guten Schulfreund auf dem Gewissen.
Meine Eindrücke:
Bei diesem Buch ist mir der Einstieg in die Geschichte schwieriger gefallen, als ich erwartet hatte. Zu Beginn entsprach mir der besondere, eher nüchterne Schreibstil (im Präsens) der Autorin nicht ganz. Woran ich mich zum Glück recht schnell gewöhnt habe. Zum anderen war ich mit den vielen Personen an zwei Schauplätzen und der komplizierten Historie schlichtweg überfordert. Hier wäre ein Personenverzeichnis sicher hilfreich gewesen. So musste ich mich wirklich etwas durch Kapitel 1 & 2 durchkämpfen, im dritten Kapitel wurde es aber definitiv besser. Nach Kapitel 3 habe ich das Vorwort der Übersetzerin nochmals gelesen. Dort wird die schwierige politische Lage Südafrikas genauer erläutert. Dieses Vorwort ist sehr wertvoll für ein besseres Verständnis, für die Situation der Familie Fourie.
Für mich hatte sich das Drannbleiben gelohnt, denn danach ging es nur noch aufwärts. Ich wurde mehr und mehr in den Bann der Geschichte um die Familien Fourie und Romanelli gezogen. Ich fand es sehr schön, dass der Fokus, nicht nur auf ein, zwei Personen lag, sondern auf so viele Bewohner, der beiden Dörfern in Südafrika und Italien. Meiner Meinung nach die perfekte Basis für die Folgebände, welche es ja auch schon gibt. (Band 2 – Hinter dem Orangenhain, Band 3 – Gewundene Pfade)
Die einzelnen Schicksale der Protagonisten haben mich tief bewegt, und ich hatte mehr als einmal Tränen in den Augen. Auch kam mir der Gedanke, dass dieser nüchterne Schreibstil wohl durchaus seine Berechtigung hat. Wenn die Gefühle mehr ausgeführt würden, wäre mir das Buch wohl viel zu schwer gewesen. Denn auch so ist es unglaublich berührend, traurig und zugleich wunderschön.
Man spürt das die Autorin Irma Joubert mit Leib und Seele Historikerin ist. Die Geschichte ist hervorragend recherchiert und die historischen Ereignisse sind gekonnt in die Handlung mit eingebunden.
Besonders gefallen hat mir, das die Brücke vom Cover einen so wichtigen Platz in der Geschichte bekommen hat. Und vorallem das Sinnbild und die Botschaft der Brücke ist fantastisch. Es passt so gut! Es braucht Brücken zwischen den Menschen! Auch heute noch!!
„Eigentlich bauen wir alle immer wieder eine Brücke über irgendeine Barriere. Manchmal sind tiefe Abgründe zu überwinden.“ Buchauszug S. 405
Mein Fazit:
Irma Joubert hat einen wirklich hervorragend recherchierten Roman über Südafrika und Italien im zweiten Weltkrieg geschrieben. Wegen dem etwas holprigen Einstieg und dem kaum vorhandenen christlichen Aspekt vergebe ich gerne gute 4 Sterne.