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Vivien Neufeld – Der Tag, an dem der Sommer zu Ende ging

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Artikelnummer: 396237000

Beschreibung

Es ist der 15. Juli 2021. Vivien, ihr Mann Harry und ihre sieben Monate alte Tochter sind unterwegs zum Haus der Schwiegereltern im Landkreis Ahrweiler. Dass sich dort in der Nacht die schlimmste Naturkatastrophe in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg ereignete, wissen sie noch nicht. Ebenso wenig, dass weder die Schwiegereltern noch der jüngere Schwager diese Nacht überlebten. Erst mehrere Wochen später werden die Körper von Hans und Ella, Harrys Eltern, gefunden. Sein Bruder Franky bleibt vermisst. Vivien Neufeld berichtet aus ihrer Sicht, schildert ihre Wahrnehmungen, ihre Gefühle und Erinnerungen an das, was vor der Flut war, und stellt sich die Frage: „Was bleibt?“ Sie schreibt über ihre Trauer und darüber wie sie all das dennoch überstehen. Am Ende findet sie für sich eine Antwort darauf, was bleibt, auch wenn alles andere vergeht.

ISBN: 9783775162371
Seitenzahl: 224 S.
Maße: 13,5 x 21,5 cm

3 Bewertungen für Vivien Neufeld – Der Tag, an dem der Sommer zu Ende ging

  1. 5 von 5

    claudi-1963

    „Familie ist mehr als Blutverwandschaft. Familie ist wie das Nest, das einen Geborgenheit und Sicherheit fühlen lässt. Das sind Menschen denen du blind vertrauen kannst und zu denen du eine tiefe Verbindung hast. Ganz gleich wie oft du sie siehst oder mit ihnen sprichst.“ (Buchauszug)
    Es ist der 15. Juli 2021, als Vivien Neufeld, ihr Ehemann Harry und der sieben Monate alten Tochter Kaia zu ihren Schwiegereltern aufbrechen. Harry möchte seinen Eltern helfen, den Keller auszupumpen. Allerdings haben sie keine Ahnung, was sie auf der Fahrt nach Heppingen noch alles erwarten wird. Dass sie in dieser Nacht Deutschlands schlimmste Naturkatastrophe seit der Nachkriegszeit miterleben müssen, hätten sie niemals vermutet. Straßen sind auf einmal nicht mehr passierbar, Brücken eingestürzt und Häuser von Wassermassen überschwemmt. So auch das Haus von Harrys Eltern, Edda, Hans und seinem Bruder Frank (Franky). Es gibt in dieser Nacht kein Durchkommen zu seinem Elternhaus und kein Lebenszeichen von den Dreien. Wochen später findet man dann Ella und Hans Leichnam, während von Franky jede Spur fehlt. Erst zwei Jahre später sollen sie Gewissheit bekommen, das Franky tot ist. Wie Harry und vor allem Vivien diese Katastrophe miterleben, wie sie die Ungewissheit verkraften. Wie sehr ihnen dabei ihr christlicher Glaube, die Familie und Freunde helfen, das erfährt man in diesem Buch. Was bleibt übrig, wenn wir nicht mehr da sind?

    Meine Meinung:
    Ich glaube, jeder von uns wird sich noch immer an diese Bilder erinnern. Als diese Wassermassen eine ganze Region im Ahrtal zerstören und dabei 135 Menschen aus dem Leben reißen. Drei davon sind aus der Familie von Harry und Vivien Neufeld, deren Leben sich für immer verändert hat. Doch sie sind nicht daran zerbrochen, denn ihr starker Glaube gab ihnen in dieser Zeit viel Halt und Kraft. Zudem durften sie einen großen Zusammenhalt von Freunden und der übrigen Familie erleben. Weshalb Vivien dieses Buch geschrieben hat, um anderen Menschen in so einer Lage Kraft zu schenken. Warum haben die Drei das Haus verlassen und sind nicht stattdessen ins Dachgeschoss gegangen? Das fragt sie sich bis heute. Hätte sie das getan, würden sie heute sicher noch leben. Vielleicht hatte Ella sogar schon eine Eingebung bekommen? In christlichen Kreisen gibt es oft Menschen, die solche Visionen im Gebet bekommen. In Ihrem Gedicht über „Die Krähe“ könnte man es jedenfalls fast meinen. Einen Teil davon möchte ich hier zeigen:
    Die Krähe
    – Über dem tosenden Wasser,
    weit über der Erde, hoch über dem Boden,
    mit dem schrecklichen Sturm kämpfend,
    flogen Krähen vorbei.
    – Nur einer,
    vergessen,
    mit einem gebrochenen Flügel,
    mit gebrochenem Herzen flog er umher.
    – Er flog tiefer und tiefer
    über dem Abgrund des Wassers,
    wenn er auch sehr bemüht war
    über der Welle zu schweben.
    – Und es schien, dass der Tod
    vor ihm schon nahe war.
    Plötzlich sah er ein Boot
    von oben zwischen den Wellen.
    Den Rest dieses Gedichts dürft ihr gerne im Buch weiter nachlesen. Doch mich hat dieses Gedicht wirklich sehr berührt, wie im Übrigen das ganze Buch. Hat Ella von Gott wirklich eine Vorsehung zu dieser Flutkatastrophe bekommen? Sehr bewegend fand ich außerdem das selbst komponierte Lied von Franky. Es beginnt mit einem plätschernden Regen und man kann es bei Spotify unter „Hold your Hands – Bouchdag“ anhören. Für Harry selbst und seine Familie bleibt nichts als Erinnerung und ein Haus, in das sie nie einziehen werden. Diese Zusammenfassung von Viviens Eindrücken, dem Erlebten und ihren Sorgen fand ich sehr eindrucksvoll, aber auch traurig und berührend. Wie schnell ist ein Leben zu Ende, das noch Tage davor so voller Zuversicht und Zukunftspläne war? Das musste ich selbst erst kürzlich wieder im eigenen Bekanntenkreis erleben. Wir sollten froh und dankbar sein, aber vor allem unseren Blick immer auf Gott richten. Ein Buch, das ich nur jedem empfehlen kann. Selbst wenn es nicht immer einfach zu lesen ist, zeigt es doch so viel an Hoffnung, Liebe und Dankbarkeit. Deshalb gibt es von mir 5 Sterne dafür.

  2. 4 von 5

    Regina

    regt zum Nachdenken an

    Als ich anfing das Buch zu lesen, war ich nicht darauf vorbereitet, direkt und ohne Umschweife in das Geschehen einzutauchen. Von Seite eins war ich konfrontiert mit Verlust, Trauer, Wut und Fassungslosigkeit. Vivien erzählt die Geschichte so lebensnah, dass ich mir oft vorkam als würde sie neben mir sitzen und mir direkt ihre Gedanken, Gefühle und Sorgen mitteilen.

    Da mir das Thema sehr zu Herzen ging, konnte ich das Buch immer nur Stück für Stück lesen. Obwohl überwiegend das Buch von Trauer überschattet wird und man mit vielen negativen Gefühlen konfrontiert wird, schätze ich es sehr, wie immer wieder durch Gott ein Schimmer von Trost und Hoffnung aufblitzt.

    Es hat mich tief berührt zu sehen, dass in einer so unfassbar schwierigen Zeit Gott Menschen, Lieder oder auch Gedichte dazu gebraucht, einen zu trösten und aus dem tiefen Loch der Trauer rauszuholen.

    Durch das Buch wurde mir aufs Neue bewusst, wie dankbar ich für einen jeden Tag mit meinen Liebsten sein kann. Es ist einfach unvorstellbar, was die ganzen Betroffenen durchgemacht haben. Früher, wenn ich an Naturkatastrophen gedacht habe, dann kamen mir Erdbeben oder Überflutungen immer weit weg vor. Niemals hätte ich daran gedacht, dass auch bei uns in Deutschland so schwere Naturkatastrophen hereinbrechen können.

    Mich persönlich hat dieses Buch auf jeden Fall noch mal wachgerüttelt und mir bewusst gemacht, wie dankbar ich sein kann und auf der anderen Seite zeigt es mir ebenfalls, dass Gott einen auch durch unvorstellbar schwere Zeiten durch tragen kann.

    Fazit: Für mich ein sehr bewegendes Buch. Kann ich nur weiterempfehlen.

  3. 5 von 5

    Amelie

    Ein emotionales Buch
    Vivien Neufeld zeichnet hier die Geschehnisse ihrer Familie während der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 nach. Das Buch hat es in sich. Es hinterlässt einen zeitweise mit einem beklemmenden Gefühl, dann wieder ist es sehr berührend. Vivien Neufelds Art zu schreiben, hat mich sehr gefesselt. Obwohl mir als Leserin von vornherein klar war, dass die vermissten Personen tot sind, fieberte ich geradezu mit, hoffte, bangte bei jeder Seite, ob es nicht vielleicht doch noch eine gute Wendung gibt. Und die gab es, man kann die Hoffnung aus jeder Seite herauslesen: Hoffnung auf einen Gott, der größer ist als jeder Schmerz. Das macht das Buch so wertvoll, es ist ein Glaubenszeugnis. Schonungslos und schnörkellos, aber gerade dadurch sehr authentisch. Ich kann das Buch jeder und jedem empfehlen, der/die gerne Lebensgeschichten faszinierender Menschen liest.


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